Aesculus hippocastanum

Rosskastanie - Aesculus hippocastanum

Jedermann kennt diese imposanten Bäume, die gerade jetzt wieder die Welt in Erstaunen versetzen, wenn sie erst ihre Kerzen aufgesteckt haben.

 Hier erst einmal die rote Variante:


Wie mir ein Pflanzenkundler erzählte, wird diese Art nicht von der Miniermotte befallen, die den weißblütigen Kastanienbäumen schwer zu schaffen macht.


Wer hat nicht in der Kindheit Streichhölzer geknickt, die Früchte, die aus dieser Blüte entstanden sind, ausgehöhlt im Herbst, versucht, einen Korb daraus zu schnitzen. Das war gar nicht so einfach. Die Männchen waren  nicht so schwer. Da musste man ja nur Löcher hineinpieksen und  Streichhölzer reinstecken.




Na, überrascht? Ich wäre es, hätte mir Jemand dieses eine Blütchen vor die Nase gehalten. Ich hätte auch nicht gewusst, um welchen Prachtbaum es sich hier handelt.

Die Kastanie enthält u.a. Saponine, die zähflüssigen Schleim verflüssigen. Deshalb hat man den Pferden früher Kastanien zu fressen gegeben, damit sie ihren Pferdehusten loswerden.

Rosskastanienextrakt wird heute bei Krampfaderleiden eingesetzt. Die Inhaltsstoffe wirken schwellungs- und entzündungshemmend und stärken die Venen.
Um kalten Füßen den Garaus zu machen oder Krampfadern entgegenzuwirken, rollt man barfuß mit den Füßen über ein Säckchen, welches mit Kastanien gefüllt ist.
Kastanien, eingenäht in schlauchartige Säckchen, helfen bei Rückenbeschwerden. Die Kastanien werden vorher angewärmt und unter die schmerzende Partie des Rückens gelegt.

Ich kann mich erinnern, dass früher Leute oft eine Kastanie in der Mandeltasche hatten und sie oft in der Hand hielten, um Schmerzen vorzubeugen.

Kommentare

Joona hat gesagt…
Hallo Heidi,

na ... so langsam macht sich die neue Kamera bezahlt : tolle Bilder hast Du eingestellt !!
Ja, vielleicht sollten wir hier in MV auch mal die rote Rosskastanie anpflanzen, damit das Kastaniensterben mal aufhört.
Übrigens gehöre ich auch zu jenen, mit der Kastanie in der Tasche. Aber eigentlich eher als Kraftsymbol. Das mit den Schmerzen lindern wusste ich nicht.
Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende und sende liebe Grüße
Joona
Heidi hat gesagt…
Liebe Joona.
Soll ich dir was verraten? Ich habe mit dem alten Fotoapparat die Fotos gemacht. Hab auf "intelligente Automatik" gestellt - und schon klappt das. - Aber der neue muss auch wieder dran. - Werde die kommende Woche in Berlin verbringen. Da unser Sohn mitkommt, muss er mir helfen, mit dem neuen Apparat umzugehen.
-Eine Kastanie fühlt sich ja auch so wunderbar an, so glatt und irgendwie weich.- Dir auch ein schönes Wochenende
LG Heidi
Brigitte hat gesagt…
Ganz schöne Bilder. So kann man sich das auch sehr gut vorstellen. So erklärt sich auch der Rosskastanienextrakt etc., für was es anzuwenden ist.

Wünsch dir eine schöne Woche in Berlin, Brigitte
MarieSophie hat gesagt…
Ich habe auch gerne die schöne Frucht in der Jackentasche. Die kann man so schön zwischen den Fingern durchgleiten lassen.
Da hast Du eine gute Idee für einen schönen Post gehabt.
Liebe Grüße von Marie
Elisabeth Firsching hat gesagt…
Liebe Heidi,
Eine Freundin erzählte mir von einem Brauch, die erste Kastanie in die Tasche zu stecken und sie dort zu belassen bis zum nächsten Jahr. Ich fand das so schön, dass ich seither jedes Jahr in einigen Jackentaschen welche beherberge, allerdings suche ich mir besonders kleine Exemplare dazu aus, will ja nicht mit ausgebeulten Taschen rumrennen ;-)
Allerdings wusste sie nicht recht, zu welchem Zweck, sie meinte etwa, das würde Glück bringen. Jetzt ist auch diese Bildungslücke bei mir geschlossen :-))

Die Blüten sind für mich persönlich jedes Jahr ein Highlight im Frühling. Bei uns gibt es viele Kastanienbäume und dieses Jahr sind sie besonders dicht mit *Kerzen* bestückt, wie mir scheint.

Wünsch dir eine schöne Zeit unter blühenden Kastanienbäumen
Elisabeth
Sara von Buelsdorf hat gesagt…
Liebe Heidi,
bei uns blüht die Kastanie zur Zeit auch. Ich komme gar nicht nach damit, all die Garten-Impressionen in ihrer Fülle zu posten ;-) Der Garten explodiert im Mai ganz einfach ...
Da muß ich vieles später nach-posten. Zum Glück geht das hier ja gut, da man das Datum beliebig einstellen kann. Nur entgeht denen, die nicht in Archiven lesen, dann das Meiste. Aber es ist ja ein Gartentagebuch vor allem für mich.

Die Kastanie in der Tasche kenne ich auch heute noch, sogar manche jüngeren Leute pflegen diesen netten Brauch noch. Wenigstens als Handschmeichler oder Nervositätsobjekt ;-)

Was Krampfadern betrifft, so sind sie schon ideal! Hab' zwar selbst keine, aber der kühlende und straffende Effekt zumindest ist genial.
Außerdem kann man sie als Waschnüsse nehmen - kein Wunder, sie enthält Saponine ;-)
Meine zeig' ich demnächst nochmal.

Liebe Grüße
Sara
Heidi hat gesagt…
Hallo Ihr Lieben,

wie schön, dass einige von Euch diesen Brauch mit der Kastanie in der Tasche auch noch kennen. Ich werde mir die erste, die vom Baume fällt, auch in die Tasche stecken. Das ist eine gute Idee.
Zu den Saponinen: Ich habe Kastanien geschnitten, in 60 %igen Alkohol eingelegt. Wenn man dann schüttelt, dann machen sich die Saponine bemerkbar. Es schäumt ganz schön doll..
LG Heidi