Die große, weite Welt

Die große, weite Welt

Es war kürzlich an einem Sonntag. Mir war nach dem Duft der großen, weiten Welt. Die ist gar nicht so weit weg von uns. Etwa 10 km, leicht mit dem roten Esel zu erreichen. Also sattelte ich ihn, packte den frisch dampfenden Zwegschenkuchen in die Tupperpütz und den Kaffee in die Thermoskanne. Auf ging´s.

Da wollte ich hin, mal eben mit der Fähre rüber über die Elbe, dorthin wo die Containerpötte ihre Im- und Exportartikel die Elbe längsschippern. Nach Blankenese.


Als Mensch mit Tidegenen im Blut, schwante mir Unerfreuliches, als ich viele Menschen dort oben am Anleger entdeckte, die wohl gleiches vorhatten. Einige von ihnen hatten das untenstehende Schild noch nicht entdeckt. (nochmal: wegen zieht den Genitiv nach sich!)

Es war gegen 12.30 und ich hatte keine Lust, auch noch weiter nach Finkenwerder zu radeln.
Also packte ich meine Wegzehrung aus, setzte mich ans Ufer zu anderen Picknickern und verspeiste meine Leckereien.
Der Ausblick -da hinten Hanskalbsand, eine kleine naturgeschützte Insel- ist ja auch nicht von schlechten Eltern.


Wie man sieht - totales Niedrigwasser! Nur die Fahrrinne in die Este führte noch Wasser - allerdings zu wenig für die Fähre. -Vor einigen Monaten blieb eine Fähre im Schlick stecken. Kann mal vorkommen. Seit die Elbe immer wieder ausgebaggert wird, um noch größere Containerschiffe nach Hamburg zu bugsieren, verändern sich die Schlickablagerungen rasant. Schneller, als es Ebbe und Flut sowieso schon tun.
-Gerade dieser Tage wird an höchster Stelle über eine neue Elbvertiefung entschieden - oder nicht.  - Ich hoffe doch sehr, dass das neuste Planfeststellungsverfahren keine Freunde bei den Entscheidenden findet.


Doch Emma behält die Ruhe. Sie hat schon einiges erlebt am Elbestrom. Sie ist auch in gutem Kontakt mit Kuddel, dem alten Elbaal. Der kann ihr von den Verhältnissen unter Wasser berichten.

Er musste seinerzeit umziehen, ob er wollte oder nicht. Da wurde nämlich ein Teil der Elbe -das Mühlenberger Loch- zugeschüttet, damit der große Flugzeugbauer sich ausbreiten konnte.


Also machte ich die Kehrtwendung Richtung Heimat. Rüber über das alte Este-Sperrwerk und ab nach Hause!


Auf der anderen Straßenseite erwartete mich diese wunderschöne Altländer Prunkpforte.





Obwohl ich nicht den Weg über den großen Teich geschafft hatte, radelte ich an Ellis Island vorbei.


-samt Lamaherde


 und "Tuck-Tuck-Tuck´s-


Wieder daheim. 


War schön, die Tour, wenn auch anders als geplant. Manchmal tut es gut, sich hinter dem Estedeich zu verstecken und die große weite Welt draußen zu lassen.









Kommentare

Jutta hat gesagt…
Liebe Heidi,

ja manchmal geht es anders als man denkt. Die Hauptsache aber ist, dass der Ausflug trotzdem schön war.

Liebe Grüße
Jutta
Wir vom Ende der Straße hat gesagt…
Hallo Heidi,
nun war ich gleich mal auf einen Gegenbesuch hier und nun habe ich wieder die Sehnsucht nach dem Norden. Viele Jahre waren wir immer in Dorum mit den Kindern Urlaub machen. Auch an der Ostsee und in anderen Gegenden aber immer im Norden. Seit sie nun im Teeniealter sind wollen sie in den Süden und so waren wir nun seit zwei Jahren nicht mehr im Norden. Dieses Jahr hattet Ihr dort oben das bessere Wetter wie wir und die Sehnsucht von mir war ganz groß...
Ach ja, ich trag mich nun als neue Leserin bei Dir ein und werde alle Fotos aufsaugen.
Hab' ein schönes Wochenende
LG Manu
Schaumzwerg hat gesagt…
Wichtig ist, dass Dein Ausflug schön war und wir hätten bestimmt nicht so tolle Bilder zu sehen bekommen, wenn Du nicht eine Weile hättest warten müssen :-)

LG
Eva
Elisabeth Firsching hat gesagt…
Wie schön Heidi! Für mich scheinen die Bilder deiner Heimat sowieso immer etwas "exotisch", weil es doch so anders aussieht als bei uns.Das Tor - einmalig schön, ich kenne solche Tore, allerdings nicht so weiß bemalt aus dem alten Rumänien, hab allerdings keine Ahnung, ob es dort jetzt noch welche gibt. Ja, hoffentlich treffen die Verantwortlichen die richtigen Entscheidungen, welche Tragweite die Baggerei haben kann, sieht man wohl zum Teil jetzt schon...
Wünsch dir eine schöne Woche
Elisabeth
diefahrradfrau hat gesagt…
Da habt ihr ganz schön was gesehen, du und dein roter Esel - die große, weite Welt, in der immer wieder große, dumme Entscheidungen getroffen werden.
Dein kritisch-informativer Bericht gefällt mir. Bleibt zu hoffen, dass zukünftige Enntscheidungen die richtigen sein werden - für die Natur und somit für uns.
Ganz liebe Grüße
Christiane