Wegwartenrettung - Teil 2

"Blau, Blau blau blüht die Wegwarte..." - stimmt nicht, diese hier blüht noch nicht.



Die Rettungsaktion war ja noch lange nicht beendet. Kaum stand sie da so kahl in der Gegend herum mit ihren 5 Strünken, dachte ich: 'ach ja, die Ballenmaschine kommt ja noch und der große Trecker mit dem Piekser vorn dran, um die Ballen aufzupieken und wegzutransportieren.

Zwei Tage später: 8 Mann harkten alles zusammen. Als ich wieder einmal ein Gespräch suchen wollte, winkten sie ab. Sie wussten schon alle Bescheid. Einer pfiff den Mann mit dem Fadenschneider (oder wie das Ding heißt) an, der ja einen Höllenlärm zu ertragen hatte. Er war dafür zuständig, die Feinheiten zu bearbeiten, d.h. das restliche hohe Gras in allen Ecken und Kanten wegzumähen. Auf einer mir nicht verständlichen Sprache -ich konnte nicht einordnen, welche es war- gab er sein Ansinnen kund und zeigte immer wieder auf die Wegwarte. Der Fadenmann nickte und ließ sie stehen.

Auch der Ballenmachmann fuhr mit seinen dicken Gummireifen knapp an der Wartenden vorbei und der Treckerfahrer - sowas hab ich noch gar nicht gesehen - wendete mit seinem Riesenteil auf dem Deich. Ich hab die Augen zugemacht. Wenn er nun abgestürzt wäre, aber nein. Er versteht sein Handwerk und brettert wie nix hin und her. Es war Millimeterarbeit.


Sie blieb stehen die Gute. 5 Triebe ragten steil und stolz dem Himmel entgegen.

Irgendwie war ich gerührt. So eine Horde von Arbeitern haben diese Pflanze gerettet - und ich vorne dran an dem Tross. Wenn sie nun nicht die heilkräftigste aller heilkräftigen Wegwarten ist...

Bis...

Der Rest folgt in Kürze.

Kommentare

Jutta hat gesagt…
Liebe Elke,

Dein Erlebnis gibt irgendwie Hoffnung für die Zukunft. Vielleicht lernen ja Menschen doch noch, die Natur zu schätzen und fleglich mit ihr umzugehen. Nicht nur die Wegwarte hat es verdient, zu überleben.

Liebe Grüße
Jutta
Brigitte hat gesagt…
Ich finde, dass es eine sehr schöne Geschichte ist und zeigt, dass manche Menschen doch freundlich und verständnisvoll sind. Zumeist jene, von denen man das gar nicht glauben würde!

Na, ich bin gespannt auf den 3. Teil.

Liebe Grüße, Brigitte
Elisabeth Firsching hat gesagt…
So schön!!! Du gibst uns ein Beispiel, dass es sich lohnt dem Herzen zu folgen. Wahrscheinlich denken wir zu oft darüber nach, was andere wohl von uns denken würden, anstatt beherzt zu tun, was wir für richtig halten. Eigentlich haben ja die meisten eh das Herz am rechten Fleck, aber dann fahlt der Mut im entscheidenden Moment. Diese Wegwarte wird sicher um die Wette strahlen und von weitem sichtbar sein, weil ja rundum alles abgemäht ist. Ich liebe ihre Farbe über alles, so ein wunderschönes blau, sanft und unaufdringlich und trotzdem intensiv. Freu mich auf das Bild ihrer Blüte :-)))
LG Elisabeth
Friesenfan hat gesagt…
Ich musste schon ein bisschen schmunzeln bei dieser Geschichte weil ich mir das irgendwie bildlich vorstelle, wie Du da herumspringst und diese ganzen Männer auf diese Pflanze aufmerksam machst - aber cool finde ich Deine Aktion schon!
Auf Teil 3 bin ich auch gespannt!
Liebe Grüße
s'Wuseli hat gesagt…
Liebe Heidi,
es freut mich hier gelandet zu sein!
Mit der Natur leben und arbeiten ist doch das Schönste was es gibt!
Liebe Grüße
Gabi