Wir sind mitten drin in der Vorweihnachtszeit.
Bis jetzt hat mich die Panik noch nicht gepackt und sie wird mich nicht packen. Ich werde nicht an lang geöffneten Advents-Verkaufs-Tagen in die Stadt fahren und mich weit entfernt halten. Nur ab und zu, wenn keiner guckt, mit meinem roten Drahtesel auf versteckten Wegen radeln.
Für die Pausenzeit hier ein Gedicht, das wohl jeder kennt, oder wenigstens Segmente daraus. Ein Gedicht, das gerade jetzt für mich so gut passt, d.h., es passt eigentlich immer.
Stufen
Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.
Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden...
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!
Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden...
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!
Kommentare
Liebe Grüße
Andrea
Ach ich kann dir gar nicht sagen, wie schön dein Post für mich ist! Ich habe Tränen in den Augen, weil dieses Gedicht von Herman Hesse (dessen alle Bü+cher ich schon in meinen TeenieJahren gelesen habe) so schön ausdrückt, was ich so oft denke und fühle. Es ist nicht immer leicht Gewohnheiten zurückzulassen und das Neue im Leben zu begrüßen und manchmal fällt es schwerer, manchmal leichter.
Deine Bilder unterstreichen den Text so schön und ich *fürchte*, ich werde dich auch während deiner Pause ab und zu besuchen müssen um dies auf mich wirken zu lassen.
Hab eine schöne Zeit jetzt und auch zu den Feiertagen!
Alles Liebe dir und deiner Familie :-)
Elisabeth
auch ich wünsche Dir eine wunderschöne, ruhige und besinnliche Zeit.
Liebe Grüße
Jutta
Lieben Gruß, Brigitte
Eine gute Adventszeit wünscht dir Marie
die Wünsche für eine schöne, ruhige Vorweihnachtszeit möchte ich dir auch sagen.
Über deine Worte bei mir habe ich mich total gefreut, so nah, wie du an der Waterkant bist :)
Definitiv wird es auch bei mir demnächst eine Honigseife geben, wann und wie, da schau'n wir mal.
Viele liebe Grüße,
Evelyn
Danke für die lieben Wünsche! Jetzt wirst du auch beglückwünscht - spät - aber von ganzem Herzen :-)))
Dein Geburtstag war auch der Geburtstag meiner liebsten Oma! Ich wünsche dir ein wunderbares nächstes Jahrzehnt :-) Was die gemeinsamen Schritte angeht, jetzt bist du dran ;-) Wien wartet auf Heidi!
späte aber dennoch sehr herzliche Grüße zum Advent von mir. Sich nicht von der allgemeinen Hektik anstecken zu lassen ist im Berufsleben manchmal kaum möglich. Aber im privaten Bereich genieße ich jetzt auch die besinnliche Zeit.
Ganz liebe Grüße
Annette
Das Bild vom Deich weckt Fernweh!
Schöne Weihnachten!
Elke