Spieglein Spieglein... Teil 5

Gemeiner Pestwurz - Petasites hybridus



Nachdem wir sie nun genügend angesehen haben, uns ihrer Schönheit bewusst geworden sind, jetzt zu ihren inneren Werten:

Gemeiner Pestwurz - Petasites hybridus
Petasos -aus dem Griechischen- heißt "großer Regenhut"
Warten wir noch ein paar Wochen ab, werden die Blüten verschwunden sein und die
großen Blattschirme werden auf sich aufmerksam machen. Es gibt kaum eine andere Pflanze, die Blätter in dieser Größe hat (mir fällt grad die große Klette ein, aber die Blätter sind nicht ganz so groß)
Sie gehört zur Familie der Korbblütler.
Ihr Standort.: feuchtes Gebiet, Ufersäume.

Der Name verrät uns, dass im Mittelalter die Pestwurz gegen die Pest eingesetzt wurde.  Die Pflanze wurde als schweißtreibendes Mittel angewandt. Die Pest wurde damals mit Schwitzkuren therapiert.

Die Pestwurz  wurde als Hustenmittel angewendet. Wissenschaftliche Untersuchungen bewiesen eine bemerkenswerte spasmolytische und schmerzstillende Wirkung. Für diese Wirkung ist der Inhaltsstoff Petasin verantwortlich. Später wurde herausgefunden, dass diese Heilpflanze bei akuter und chronischer Gastritis wirkt wie auch zur unterstützenden Behandlung im Bereich der ableitenden Harnorgane, Spannungskopfschmerzen und Migräne.


Wie auch beim Beinwell werden Blätter als Auflage bei schmerzenden Gelenken angewendet. Beide Pflanzen enthalten Pyrrolizidinalkaloide. Bei Überdosierung können Nebenwirkungen auftreten.  Aufgrund des wechselnden Gehaltes dieses Inhaltsstoffes sollte auf eine Eigenbehandlung verzichtet und auf Phytopharmaka zurückgegriffen werden.

Die hier vorgestellte Pflanze ist die rote Pestwurz. Es gibt noch die weiße Pestwurz sowie die Alpenpestwurz.

-Auszüge aus: Die große Enzyklopädie der Arzneipflanzen und Drogen-

So, das war ihr Innenleben. - Zweimal werde ich noch Fotos posten, wenn die Pflanze voll aufgeblüht ist und wenn wir von der Blüte nichts mehr sehen können und die großen Blätter, die an Rhabarberblätter erinnern, die Blicke auf sich ziehen.

Kommentare

Jutta hat gesagt…
Liebe Heidi,

das wird ja eine richtig kleine wissenschaftliche Abhandlung ;-), aber sehr interessant und lehrreich. So gesehen und gelesen, vergesse ich das auch nie wieder, auch wenn von Deiner schönen Seife und den tollen Salben schon lange nichts mehr da ist.

Liebe Grüße
Jutta
Elisabeth Firsching hat gesagt…
Beinwell kenn ich ;-) Wächst auch bei uns im Garten, an einer bestimmten Stelle kommt er immer wieder. Die Pestwurz hab ich bewusst bei uns in der Gegend noch nie gesehen.
Bin schon neugierig, wie die Fruchtstände aussehen...
Liebe Grüße
Elisabeth
Heidi hat gesagt…
Liebe Jutta - ja, ich hab über meinen unzähligen Kräuterbüchern gehangen. Eigentlich bin ich lieber in freier Natur unterwegs, aber nun hatte ich diese Pflanze noch und nöcher gezeigt, da musste ich nun durch, allerdings hat´s mir dann auch Spaß gemacht, hier und da interessante Hinweise zu finden.

Liebe Elisabeth - Ja, der Beinwell, den hab ich auch, noch und nöcher, aber ich setze ihn auch ein - du weißt, meine Knochen :-)

LG Heidi
Brigitte hat gesagt…
Liebe Heidi,

ich finde es spannend und auch sehr lehrreich, besonders im Zusammenhang mit den fortschreitenden Aufnahmen!

Lieben Gruß, Brigitte
Eliane Zimmermann hat gesagt…
und bei uns in irland gibt es noch petasites fragrans, dessen blüten samt duft bereits vor einem monat die nase entzückt haben. liebe grüße derzeit aus dem winer umland bei einer der obigen kommentatorinnen!
Postpanamamaxi hat gesagt…
Oh, und wieder was gelernt. Ich finde es toll, was man alles durchs Bloggen dazulernen kann. Für einen chronisch Dazulernenden sind Blogs wie der Deine ein echtes Geschenk.

Mach bitte weiter so.
Heidi hat gesagt…
Zum Duft: Als ich übers Feld spazierte, hab ich zwar keinen Duft wahrgenommen. aber unzählige Bienen summten und brummten von Blüte zu Blüte.
LG Heidi
Sara von Buelsdorf hat gesagt…
Ich hab' die Pestwurz inzwischen leider noch nicht anschauen können. Aber vielleicht klappt's morgen ja. Denn dort, wo der Ostereiermarkt stattfindet, stehen in der Nähe auch diese Pflanzen.

Oh, da ist Dir der Löwenzahn-Sirup aber wirklich fest geworden! So fest war er bei mir noch nie!

Liebe Wochenendgrüße
Sara