Das ist eine Korkeiche, eine uralte Korkeiche. Sie thront im Park Ardnagashel in der Nähe von Glengarriff, Irland.
Weshalb ich sie hier nun vorstelle: Da treffen sich einige Ereignisse:
Als ich im Sommer in Glengarriff, Westirland weilte, um am Aromatherapiekurs bei Eliane Zimmermann teilzunehmen, unternahmen wir einen Ausflug in den Park Ardnagashel. Wir machten eine wunderbare Wanderung in eine andere Welt. Zuerst wanderten wir durch einen Myrtenhain. Zimtbraune, glatte Stämme, grünes Laub, wunderbarer Duft.
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Und hier die Blüte |
Wir gingen zu ihr und zückten unsere Kameras. Ich stellte mich darunter, schloss die Augen und dachte an Ferdinand. Ferdinand? Ferdinand, der kleine Stier, der seinen Lieblingsplatz im sonnigen Spanien unter einer Korkeiche hat, dort an Blümelein schnuppert und ihm überhaupt gar nicht stierig zumute ist. -Er schnuppert, der kleine Duftexperte-. Just in dem Moment, als ihn eine Hummel in den Allerwertesten sticht und er hochschnell, über die Wiese schießt, um sich der Schmerzen zu entledigen stehen am Zaun Männer auf der Suche nach geeigneten wilden, gefährlichen Nachwuchsstieren. Sie fangen ihn kurzerhand ein und karren ihn nach Madrid.
Wie´s weitergeht, könnt ihr in einem meiner Kinder-Lieblingsbücher nachlesen.
Ferdinand von Munro Leaf mit Bildern von Robert Lawson, erschienen im Diogenes-Verlag
Ferdinand ist mir deshalb so ans Herz gewachsen, weil er ein ganz besonderer Stier ist, ein sanftmütiger Stier, dem nichts auf der Welt so gut gefällt als an Blümchen zu schnuppern. Er hat einfach keine Lust, seine Hörner spielen zu lassen und anderen Angst einzujagen.
Ein Buch nicht nur für Kinder. Es passt sehr gut auch in die heutige Zeit.
Ferdinand war auch Ideengeber für den renommierten Buxtehuder Jugendbuchpreis Buxtehuder Bulle. Der im letzten Jahr verstorbene Buchhändler Winfried Ziemann rief diesen Preis vor 30 Jahren ins Leben. Jugendliche und Erwachsene stimmen über den Preisträger ab. Da ich gleich um die Ecke von Buxtehude wohne, habe ich an einigen Preisverleihungen teilgenommen.
Weshalb ich das hier nun alles schreibe? Die Geschichte geht noch weiter. Ich saß heute im Auto, stellte das Radio an. Es wurde eine Musik gespielt, die sich sofort in Herz und Seele einnistete. Klaviermusik, die genau meine Stimmung traf. Seit Tagen verweile ich in einem Schleier von Melancholie. Zu Hause setzte ich an den Computer und ergoogelte den Komponisten und Pianisten: Frank Federsel mit seinem Stück "Elysee und Penelope". Ich öffnete seine homepage und da fand ich ihn wieder: Ferdinand. Es gibt ein Hörbuch mit Kompositionen von F.Federsel.
Was blieb mir anderes übrig, als den Bestellknopf zu drücken, mir die Noten des Stückes und eine CD zu bestellen -nicht die von Ferdinand- noch nicht-. Jetzt entroste ich meine Fingergelenke und freue mich auf´s Nachspielen - wenn ich es denn hinkriege.
Und hier eine Hörprobe aus dem Stück Sonnenuntergang
Man könnte meinen, es hat lange gedauert, bis ich auf den Punkt gekommen bin, aber nein, Punkte sind überall, angefangen in Ardnagashel bei den Myrten.
Kommentare
du warst mit Eliane in Irland? Davon träume ich, und Bäume sind schon besondere Wesen, gell?
Ich würde dir gerne einen Award verleihen, ich hoffe das ist für dich ok?
http://tamedea.blogspot.com/2011/01/1-2-3-4-5-6-7.html
Liebe Grüße
Andrea
Lese erst heute diesen schönen Post, ich war ja unterwegs. Ardageshel hat mich auch sehr berührt und ich war geistig gleich wieder dort über deine Bilder. Einige Bäume habe ich dort das erste Mal in meinem Leben bewusst gesehen, unter anderem auch die Korkeiche.
Von Ferdinand habe ich allerdings noch nie gehört, wenn ich ihm begegnete ;-), würde sich wahrscheinlich meine Angst vor diesen großen Tieren mildern, grade in Irland hatte ich einige Erlebnisse, die den Adrenalinpegel in meinem Körper in ungeahnte Höhen beförderte. Wenn man sich einbildet zu einem Steinkreis gehen zu müssen, der jenseits einer mit Ochsen gut bestückten Weide liegt, ist frau selbst schuld ;-)
Meinst du mit spielen das Klavier? Ich wünsch dir jedenfalls viel Spaß damit, ein wenig Zeit zuhause verbringen ist im Moment ja noch nicht sooo schwer, bis es uns wieder mehr ins Freie hinauszieht, nicht wahr?
Liebe Grüße
Elisabeth
Elisabeth - ich kann dir das Buch Ferdinand für evtl. Enkelkinder sehr empfehlen. Schöne Bilder, schöner Text.
Ardnagashel - ja, ein ganz besonderer Ort. Mich hat dort die Sicheltanne sehr beeindruckt. So einen Baum hab ich noch nie gesehen -genau wie die Korkeiche. Ferdinand hätte dir nichts getan Er hätte friedlich weitergegrast zwischen den Steinen der Kreise...
Danke Dir für die Empfehlung, werde ich mir merken!, mit Enkelkindern sieht es im Moment noch eher schlecht aus. Alle unsere Söhne sind im Moment solo, bekanntlich aber auch kein Hindernis.
Hab den Award gerade mit viel Spaß und Freude weitergegeben und das ganz ohne Vorwarnung. Da kam wohl meine impulsive Seite zum Vorschein. Mal sehn, was dabei herauskommt ;-)
Ardnagashel - genau die zwei Bäume haben es mir auch sehr angetan. Von der Sicheltanne hab ich ein Foto, wo ich sie umarme. (Habe dauernd die Leute genervt, mich mit den Bäumen zu fotografieren). Kommt vielleicht mal in den Blog, mal sehn...